Als Unternehmer und Ingenieur bewege ich mich seit Jahren an der Schnittstelle zwischen Technologie, Innovation und Business. In dieser Zeit ist mir immer wieder ein zentrales Problem begegnet: Der aktuelle Umgang mit 3D-Druck in den meisten Unternehmen ist grundlegend fehlerhaft. Als Gründer von 3Dock habe ich diese Herausforderungen aus erster Hand erlebt und eine klare Vision davon entwickelt, wie die Zukunft dieser Technologie aussehen sollte.

Viele Unternehmen haben ihre Reise in den 3D-Druck ähnlich begonnen: Sie investierten in FDM-Drucker wie Ultimaker oder Prusa – in der Hoffnung, dass diese neue Technologie ihre Art zu prototypisieren, zu innovieren und zu produzieren grundlegend verändern würde. Einige Jahre später bleiben oft nur unterausgelastete Geräte und frustrierte Teams zurück. Die Grenzen traditioneller Inhouse-Setups werden schnell deutlich: begrenzte Materialauswahl, unvorhersehbare Ergebnisse und extrem lange Druckzeiten.

Anfangs noch spannend – doch mit dem Wachstum kommt die Realität

Gerade in kleinen oder wachsenden Unternehmen war das Experimentieren mit den Geräten anfangs spannend. Doch mit zunehmendem Geschäft wird Zeit zur wertvollsten Ressource. Spätestens dann wird klar: Die Stunden des Teams sind besser in Kundenprojekte investiert als in Drucker, die nur wenige Mitarbeitende wirklich beherrschen.

Das ist kein rein technisches Problem – es ist ein strategischer Fehler, den viele Unternehmen unbewusst machen: Sie stürzen sich in den 3D-Druck, ohne ihn vollständig in ihre Abläufe zu integrieren oder zu überlegen, wie er mit dem Unternehmen mitwachsen kann.

Das Scheitern des Inhouse-Modells

Der Gedanke, einen 3D-Drucker zu kaufen und zu erwarten, dass er isoliert Großes bewirkt, ist aus meiner Sicht ein grundlegender Irrtum. FDM-Drucker sind für bestimmte Anwendungen hervorragend geeignet – aber sie stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn es um Vielseitigkeit oder Effizienz geht. Viele Unternehmen tappen in die Falle: „Wir machen alles intern“ – und verlieren dadurch Fokus und treiben die Personalkosten in die Höhe.

Inhouse-3D-Druck wird so schnell zu einem teuren und wenig genutzten Spielzeug. Statt Innovation voranzutreiben, verkommt er zu einer Nischenlösung für ein paar wenige Leute in der F&E – weit entfernt von der eigentlichen Unternehmensstrategie.

Eine größere Vision für den 3D-Druck

Als ich 3Dock gegründet habe, wollte ich nicht einfach nur einen weiteren 3D-Druck-Service anbieten – ich wollte den gesamten Ansatz hinter additiver Fertigung neu denken. Die Zukunft des 3D-Drucks liegt in Zugänglichkeit, Skalierbarkeit und Zusammenarbeit. Es reicht nicht aus, eine Maschine im Labor stehen zu haben – 3D-Druck muss abteilungsübergreifend integriert werden: vom Design über den Prototypenbau bis hin zur Produktion und darüber hinaus.

Das aktuelle Dashboard unseres Cloud-3D-Druck-Tools

Meine Vision für 3Dock basiert auf dem Prinzip, „Infrastructure as a Service“ (IaaS) auf den 3D-Druck zu übertragen. So wie Cloud-Computing die Verwaltung von IT-Ressourcen revolutioniert hat, sollte auch der 3D-Druck als skalierbarer Service verfügbar sein. Ich glaube an einen cloudbasierten Ansatz, der es ganzen Teams ermöglicht, am Prozess teilzunehmen – egal ob im Design, Marketing oder der Produktion. Dieses Modell löst die Einschränkung des physischen Zugangs zu Maschinen auf und demokratisiert die Technologie. Mit den richtigen Tools kann 3D-Druck skalierbar und wirkungsvoll sein – als zentrale Ressource für das gesamte Unternehmen, nicht nur für ein paar Ingenieure.

Diese Idee spiegelt einen übergeordneten Trend in der Geschäftswelt wider: den Übergang zu digitalen Plattformen. So wie Cloud-IT-Systeme revolutioniert haben, ermöglicht eine cloudbasierte 3D-Druckplattform mehr Flexibilität, schnellere Iterationen und effizientere Zusammenarbeit. Sie holt den 3D-Druck aus seiner isolierten Ecke und macht ihn zum Kernstück der Innovationsprozesse.

Spezialisierte Anwendungen vs. allgemeine Nutzung

Das bedeutet nicht, dass Inhouse-Druck in allen Fällen überholt ist. In spezialisierten Anwendungen – etwa Metall-Druck mit PBF für individuelle Legierungen und hohe Präzision – kann er nach wie vor unverzichtbar sein. Doch für die meisten allgemeinen Anwendungen im Prototypenbau und in der Fertigung, insbesondere mit FDM-Druckern, ist das klassische Inhouse-Modell nicht mehr zeitgemäß.

Warum? Weil die wenigsten Unternehmen täglich hochspezialisierten 3D-Druck benötigen. Sie brauchen eine skalierbare Lösung, die sich in ihre Arbeitsabläufe einfügt, teamübergreifend funktioniert und sich an wechselnde Anforderungen anpasst.

Ein Geschäftsmodell für die Zukunft

Hier kommt meine Vision für 3Dock ins Spiel. Die Plattform, die wir entwickeln, ist mehr als nur ein Service – sie ist ein Kollaborationstool, das Unternehmen dabei unterstützt, 3D-Druck nahtlos in ihre Abläufe zu integrieren. Sie ist skalierbar, zugänglich und darauf ausgelegt, Kosten auf allen Ebenen zu senken – von Investitionen bis hin zu laufendem Betrieb.

Ich glaube so fest an dieses Modell, weil es die Realität der heutigen Geschäftswelt widerspiegelt. Unternehmen sind globaler denn je, und die Fähigkeit, effizient und ortsunabhängig zusammenzuarbeiten, ist längst keine Option mehr, sondern ein Muss. Gleichzeitig müssen Arbeitsumgebungen flexibel und remote-freundlich sein, um Top-Talente zu gewinnen. Durch den Wegfall der physischen Abhängigkeit ermöglicht eine cloudbasierte 3D-Drucklösung genau das: smarter, schneller und effizienter zu arbeiten.

Machen Sie den nächsten Schritt: Wenn Sie 3D-Druck als skalierbare, digitale Infrastruktur in Ihrem Unternehmen etablieren möchten, schreiben Sie uns über das Kontaktformular. Wir helfen Ihnen, Ihr Potenzial voll auszuschöpfen.


Santiago Ferrer is a naval architect and serial entrepreneur, specializing in design, simulation, and production optimization. With a background in engineering for high-performance vessels, he has worked on mega yachts, advanced sailing boats, and technical ship projects.

He is the founder of 3Dock, the first IaaS-based service for industrial 3D printing, redefining access to additive manufacturing with a fully digital, scalable model. His focus is on polymers, production technology, and automation, helping companies integrate cost-effective and high-performance 3D printing solutions into their workflows.